
Die vielfachen Wechselwirkungen von Sprache, Körper und Gefühlen waren das Thema unseres letzten Impulscafes in 2019.
Ausgehend von dem berühmten Satz des Kommunikations-Wissenschaftlers Paul Watzlawick „Wir können nicht nicht kommunizieren“ kombinierten die beiden Referentinnen Barbara Baedeker und Kerstin Frey kleine szenische Darstellungen mit interaktiven Übungen.
Der portugiesische Neurowissenschaftler Antonio Damasio, seit 2005 Professor für Neurologie und Psychologie an der University of Southern California, bezeichnet unseren Körper als die „Bühne der Gefühle“. Für die körpersprachlichen Phänomene des Unbewussten - Erröten, Muskelverspannungen, unwillkürlich leuchtende Augen etc. – hat Damasio den Begriff „somatische Marker“ eingeführt. Dieses unwillkürliche Reiz-Reaktions-Schema entzieht sich komplett unserer Steuerung und läuft oft in Bruchteilen von Sekunden ab. Unser Körper macht sich im Sinne des Wortes selbstständig. Die Beachtung der „somatischen Marker“ ist heute aus einer ressourcen-orientierten Führung, einem ziel-fokussierten Coaching nicht mehr wegzudenken.
Und so, wie der Körper die Bühne unserer Gefühle ist, ist die gesprochene Sprache der Ausdruck unseres inneren Denk- und Glaubensgefüges. So bezeichnen manche die verbale Sprache auch als „Spiegel der Seele“. Hier, produziert in dem vergleichsweise langsamen Neo Cortex, bilden die Worte unser inneres Denk- und Glaubens-Gefüge, unsere tief sitzenden mentalen Bilder von der Welt ab.
Die beiden Referentinnen stellten, ergänzt durch Demonstrationen und konkrete Übungen, etliche Klassiker aus der Embodiment-Forschung vor, so bspw. das Facialfeedback-Experiment (Strack, Martin und Stepper, 1988) und das Bodyfeedback-Experiment (Sabine Stepper, 1992).
Abgeschlossen wurde der Vormittag durch zwei Kernaussagen zum Embodiment von Maja Storch, Mitbegründerin und wissenschaftliche Leiterin der Verfassung Einrichtung für Selbstmanagement und Motivation Zürich (ISMZ), eines Spin-offs der Universität Zürich. „Wir können eine unerwünschte psychische Verfassung mit Embodiment verändern/loswerden. Und wir können gleichermaßen eine erwünschte psychische Verfassung durch Embodiment erzeugen.“
Welche Chance für die Beziehungsgestaltung im Betrieb, welche Chance zur Etablierung einer gelingenden Kommunikations-Kultur in unseren Unternehmen!